Wir Menschen handeln - durch Kommunikation oder Tun - und unser Gegenüber reagiert. Und wir sind ganz erstaunt über die unerwartete Reaktion. "Wieso hat der jetzt so reagiert?" fragen wir uns dann. Weil wir glauben, unsere Aktion ruft direkt eine Reaktion hervor. Da irren wir, denn wir haben keine Ahnung von der liegenden Acht.
Was ist die liegende Acht?
Wir Menschen sind im Prinzip wie Eisberge. Ein kleiner Teil - unser Bewusstsein - schaut aus dem Wasser heraus. Der weitaus größere Teil dagegen -unser Unterbewusstsein - liegt unter der Wasseroberfläche verborgen. Die Abläufe und Vorgänge unter der Wasseroberfläche laufen in einer derartigen Geschwindigkeit ab, dass wir ihrer häufig gar nicht gewahr werden und somit annehmen - weil das sehen wir - dass eine Reaktion eine direkte Antwort auf unsere vorhergegangene Aktion ist.
Dem ist aber nicht so! Was passiert stattdessen?
Eine Aktion - sei es durch Kommunikation oder Tun - nimmt immer den direkten Weg unter die Oberfläche auf einen Bereich unter der Oberfläche, den wir mit dem Begriff "Fühlen" beschreiben. Jede Aktion löst bei dem Gegenüber schlagartig ein Fühlen aus - das wohlwollend oder ablehnend belegt sein kann - welches wiederum sofort das Denken unseres Gegenübers beeinflusst.

Diese Gedanken beeinflussen direkt die Reaktion, welche auf unsere Aktion folgt. Diese Reaktion haben wir aber in vielen Fällen gar nicht erwartet - wir haben es "doch ganz anders gemeint", "wir wollten doch etwas ganz anderes sagen" sind häufig unsere Gedanken.
Denken wir. Sie sind letztendlich die Folge unseres Fühlens auf die Reaktion des anderen.
Und unser Fühlen wurde bestimmt durch die Art und Weise der Reaktion unseres Gegenübers. Oft fühlen wir uns durch die Reaktion des anderen aber nicht wohl und so wird unser Denken entsprechend beeinflusst und unsere darauf basierende Reaktion ebenso.
Diese durch Fühlen gefilterte (= beeinflusste) Reaktion ist für unseren Gegenüber womöglich nicht nachvollziehbar, er fühlt sich missverstanden und reagiert entsprechend. Und so weiter und so fort. Schon haben wir Missverständnisse, Konflikte und Stress in unseren Interaktionen. Weil wir die Mechanismen der liegenden Acht oft nicht kennen.
Damit uns gleiches wie geschildert nicht passiert, gibt es Modelle, die uns helfen einen Blick unter das offensichtlich Wahrnehmbare nämlich auf unser Fühlen und Denken, aber auch auf das Fühlen und Denken der anderen zu bekommen.
Wenn Sie daran Interesse haben, dann nehmen Sie mit mir Kontakt - per e-mail oder telefonisch.
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Rita Booker-Solymosi (Donnerstag, 10 Oktober 2019 08:41)
Wie schön! Ein Name für etwas, das ich schon seit langem kenne, und auch immer wieder anwende :) Bei Schulz von Thun heißt das Modell "Wertequadrat" :)